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Beleuchtung am Arbeitsplatz

19. April 2023

Die optimale Kombination aus natürlichem Licht und künstlicher Beleuchtung am Arbeitsplatz ist entscheidend für die Schaffung eines angenehmen Arbeitsumfelds. Eine gut durchdachte Beleuchtungsstrategie berücksichtigt sowohl die Nutzung des Tageslichts als auch den Einsatz von künstlichen Lichtquellen, um eine gleichmäßige Ausleuchtung der Arbeitsbereiche und die bestmögliche Sehleistung der Mitarbeiter zu gewährleisten.

 

Natürliches Licht, das durch Fenster und Oberlichter in den Arbeitsraum gelangt, hat eine Reihe von Vorteilen. Es fördert das Wohlbefinden der Mitarbeiter, da es den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus unterstützt und eine bessere Stimmung erzeugt. Tageslicht kann zudem die Konzentration und Produktivität der Mitarbeiter steigern und Ermüdungserscheinungen vorbeugen. Um das natürliche Licht bestmöglich zu nutzen, sollten Arbeitsplätze möglichst in Fensternähe angeordnet werden, und es sollte auf eine ausreichende Verschattung geachtet werden, um Blendung zu vermeiden.

 

Künstliche Beleuchtung ist unverzichtbar, um auch bei unzureichendem Tageslicht oder Dunkelheit die notwendige Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Eine sorgfältige Planung der künstlichen Beleuchtung ist entscheidend, um ein angenehmes Lichtklima zu schaffen und die Mitarbeiter bei ihren Aufgaben optimal zu unterstützen. Dabei sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden:

 

Grundbeleuchtung:

Die Grundbeleuchtung dient der gleichmäßigen Ausleuchtung des gesamten Arbeitsraums. Hierfür eignen sich beispielsweise Deckenleuchten oder Pendelleuchten, die das Licht gleichmäßig im Raum verteilen. Die Grundbeleuchtung sollte eine ausreichende Beleuchtungsstärke sicherstellen, die den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht und auf die jeweilige Tätigkeit abgestimmt ist.

 

Arbeitsplatzbeleuchtung:

Für spezifische Tätigkeiten oder Arbeitsbereiche kann eine zusätzliche Arbeitsplatzbeleuchtung erforderlich sein, um eine höhere Beleuchtungsstärke zu erreichen. Diese sollte flexibel und individuell anpassbar sein, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. Hierfür eignen sich beispielsweise Schreibtischleuchten oder Stehleuchten, die über einen schwenkbaren Arm verfügen, um die Lichtausrichtung je nach Bedarf anzupassen.

 

Akzentbeleuchtung:


Akzentbeleuchtung dient dazu, besondere Bereiche oder Objekte hervorzuheben, z. B. Präsentationsflächen oder Kunstwerke. Sie kann auch zur Schaffung eines ansprechenden Ambientes beitragen und so das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördern.

 

Die Lichtfarbe und Farbwiedergabe der künstlichen Beleuchtung sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Eine hohe Farbwiedergabe ermöglicht es, Farben korrekt und natürlich wahrzunehmen, während die Lichtfarbe Einfluss auf die Stimmung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter hat. Insbesondere die Verwendung von LED-Leuchten bietet hier Vorteile, da sie in unterschiedlichen Lichtfarben erhältlich sind und eine gute Farbwiedergabe bieten.


Innovative Beleuchtungskonzepte, wie etwa Human Centric Lighting (HCL), gehen noch einen Schritt weiter und passen die Beleuchtung dynamisch an die Tageszeit und den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter an. HCL-Systeme imitieren den Verlauf des natürlichen Tageslichts, indem sie die Lichtfarbe und -intensität im Tagesverlauf verändern. Dadurch soll der natürliche Biorhythmus der Mitarbeiter unterstützt und das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit gesteigert werden.


Um die optimale Kombination aus natürlichem Licht und künstlicher Beleuchtung am Arbeitsplatz zu erreichen, ist eine sorgfältige Planung und Abstimmung der Beleuchtungslösungen erforderlich. Dabei sollten die Bedürfnisse und Anforderungen der Mitarbeiter sowie die spezifischen Gegebenheiten des Arbeitsraums berücksichtigt werden.

 

Beleuchtungsstärke:


Die Anforderungen an die Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz variieren je nach Art der Tätigkeit und den damit verbundenen Sehaufgaben. Die gesetzlichen Mindestanforderungen dienen dabei als Orientierung, um die notwendige Helligkeit am Arbeitsplatz sicherzustellen und eine optimale Sehleistung der Mitarbeiter zu ermöglichen. Eine sorgfältige Planung und Anpassung der Beleuchtung an die jeweilige Tätigkeit ist daher unerlässlich.


Die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux (lx), gibt an, wie viel Licht auf eine bestimmte Fläche fällt. Sie ist ein wichtiger Parameter bei der Planung der Arbeitsplatzbeleuchtung und hängt von der Art der Sehaufgabe und der damit verbundenen Anforderungen an das Sehvermögen ab. Je komplexer und detailreicher die Sehaufgabe ist, desto höher ist in der Regel die benötigte Beleuchtungsstärke.


Die gesetzlichen Mindestanforderungen an die Beleuchtungsstärke sind in verschiedenen Normen und Richtlinien festgelegt, wie etwa in der DIN EN 12464-1 "Licht und Beleuchtung - Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen" oder in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.4 "Beleuchtung". Diese Vorgaben sollen sicherstellen, dass die Beleuchtung am Arbeitsplatz den Sehanforderungen der jeweiligen Tätigkeit gerecht wird und die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit optimal unterstützt werden.


Einige Beispiele für Mindestanforderungen an die Beleuchtungsstärke je nach Tätigkeit sind:


• Allgemeine Bürotätigkeiten: 500 lx
• Zeichnen und grafische Arbeiten: 750 lx
• Präzisionsarbeiten und feinmechanische Tätigkeiten: 1.000 lx oder mehr


Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen lediglich als Orientierung dienen und nicht immer ausreichend sein müssen, um den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. Eine individuelle Anpassung der Beleuchtungsstärke, beispielsweise durch den Einsatz von zusätzlicher Arbeitsplatzbeleuchtung, kann sinnvoll sein, um eine optimale Sehleistung und ein angenehmes Lichtklima zu gewährleisten.


Bei der Planung der Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz sollten auch Faktoren wie Alter und Sehfähigkeit der Mitarbeiter berücksichtigt werden. Ältere Mitarbeiter benötigen in der Regel eine höhere Beleuchtungsstärke als jüngere Kollegen, da die Sehfähigkeit im Laufe des Lebens abnimmt. Eine individuelle Anpassung der Beleuchtungsstärke kann daher notwendig sein, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden.


Darüber hinaus sollte auch auf eine gleichmäßige Verteilung des Lichts im Raum und auf der Arbeitsfläche geachtet werden, um Schattenbildung und ungleichmäßige Ausleuchtung zu vermeiden. Dies kann durch eine sorgfältige Planung der Leuchtenpositionen und durch den Einsatz von diffusen Lichtquellen erreicht werden, die das Licht gleichmäßig im Raum verteilen.


Um eine optimale Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz zu erreichen und den gesetzlichen Mindestanforderungen gerecht zu werden, sollten bei der Planung und Umsetzung der Beleuchtungslösungen folgende Schritte berücksichtigt werden:


• Analyse der Sehaufgaben und Anforderungen: Um die geeignete Beleuchtungsstärke für die jeweilige Tätigkeit zu ermitteln, ist es wichtig, die Sehaufgaben und Anforderungen an das Sehvermögen genau zu analysieren. Dies beinhaltet auch die Berücksichtigung von Faktoren wie Alter und Sehfähigkeit der Mitarbeiter.


• Auswahl der geeigneten Beleuchtungstechnik: Die Wahl der richtigen Beleuchtungstechnik ist entscheidend, um die notwendige Beleuchtungsstärke zu erreichen und eine gleichmäßige Lichtverteilung zu gewährleisten. Hierbei sollten energieeffiziente und langlebige Lichtquellen wie LED-Leuchten bevorzugt werden.


• Planung der Leuchtenpositionen: Die Anordnung der Leuchten im Raum sollte so gewählt werden, dass eine gleichmäßige Ausleuchtung der Arbeitsfläche und des gesamten Arbeitsraums gewährleistet ist. Dies kann durch eine sorgfältige Planung der Leuchtenpositionen und durch den Einsatz von diffusen Lichtquellen erreicht werden.


• Einsatz von zusätzlicher Arbeitsplatzbeleuchtung: Bei Bedarf kann eine zusätzliche Arbeitsplatzbeleuchtung eingesetzt werden, um eine höhere Beleuchtungsstärke in spezifischen Arbeitsbereichen oder für individuelle Mitarbeiter zu erreichen. Hierbei sollten flexible und anpassbare Leuchten, wie beispielsweise Schreibtischleuchten oder Stehleuchten, verwendet werden.


• Kontrolle und Anpassung der Beleuchtung: Nach der Umsetzung der Beleuchtungslösungen ist es wichtig, die tatsächliche Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen. Dies kann durch regelmäßige Lichtmessungen und durch das Einholen von Feedback der Mitarbeiter erfolgen.

 

Vermeidung von Blendung am Arbeitsplatz:


Blendung ist ein häufiges Problem bei der Arbeitsplatzbeleuchtung und kann sowohl direkt als auch indirekt auftreten. Direkte Blendung entsteht durch den unmittelbaren Einfall von Licht in die Augen, während indirekte Blendung durch Reflexionen von Licht auf glänzenden oder spiegelnden Oberflächen verursacht wird. Beide Blendungsarten können das Sehvermögen beeinträchtigen, zu visueller Ermüdung führen und das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter negativ beeinflussen.


Um Blendung am Arbeitsplatz zu vermeiden und eine angenehme Lichtumgebung zu schaffen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:


1. Verwendung von blendfreien Leuchten: Moderne Leuchten sind oft mit speziellen optischen Systemen ausgestattet, die eine gezielte Lichtlenkung ermöglichen und so Blendung vermeiden. Die Verwendung von blendfreien Leuchten ist besonders wichtig in Bereichen, in denen Sehaufgaben mit hoher Anforderung an das Sehvermögen durchgeführt werden.


2. Gleichmäßige Lichtverteilung: Eine gleichmäßige Verteilung des Lichts im Raum kann dazu beitragen, Blendung zu reduzieren. Dies kann durch eine sorgfältige Planung der Leuchtenpositionen und durch den Einsatz von diffusen Lichtquellen erreicht werden, die das Licht gleichmäßig im Raum verteilen.


3. Anordnung der Arbeitsplätze: Bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes sollten mögliche Blendquellen, wie zum Beispiel Fenster oder helle Wandflächen, berücksichtigt werden. Arbeitsplätze sollten so angeordnet werden, dass Blendung durch direktes oder reflektiertes Licht vermieden wird. Eine Möglichkeit besteht darin, Arbeitsplätze parallel zu Fensterflächen auszurichten, um direkte Blendung durch seitliches Tageslicht zu vermeiden.


4. Verwendung von Sonnenschutzvorrichtungen: Um Blendung durch Tageslicht zu verhindern, sollten Sonnenschutzvorrichtungen wie Jalousien, Rollos oder Vorhänge eingesetzt werden. Diese ermöglichen eine flexible Regulierung des Lichteinfalls und helfen, direkte Blendung durch Sonnenlicht zu reduzieren.


5. Anpassung der Beleuchtungsstärke: Eine zu hohe oder zu niedrige Beleuchtungsstärke kann Blendung begünstigen. Daher ist es wichtig, die Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz den Sehaufgaben und den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter anzupassen. Dies kann durch den Einsatz von dimmbaren Leuchten oder einer individuellen Arbeitsplatzbeleuchtung erreicht werden.


6. Entspiegelung von Bildschirmen und Arbeitsflächen: Die Verwendung von entspiegelten Bildschirmen und Arbeitsflächen kann indirekte Blendung durch Reflexionen reduzieren. Darüber hinaus sollten glänzende oder spiegelnde Objekte am Arbeitsplatz vermieden oder abgedeckt werden, um Reflexionen zu minimieren.


Durch die Beachtung dieser Maßnahmen kann Blendung am Arbeitsplatz effektiv reduziert werden, wodurch das Sehvermögen der Mitarbeiter geschont und das allgemeine Wohlbefinden verbessert wird. Eine blendfreie Arbeitsumgebung trägt nicht nur zu einer erhöhten Produktivität bei, sondern fördert auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter und trägt somit zu einer insgesamt besseren Arbeitsatmosphäre bei.


Es ist wichtig, dass Unternehmen und Verantwortliche für die Arbeitsplatzgestaltung die Bedeutung einer blendfreien Beleuchtung erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Blendung zu minimieren. Regelmäßige Überprüfungen der Arbeitsplatzbeleuchtung sowie das Einholen von Feedback der Mitarbeiter können dabei helfen, potenzielle Blendungsprobleme frühzeitig zu erkennen und geeignete Lösungen zu finden.


Zudem sollte bei der Auswahl von Leuchten und Beleuchtungssystemen auf Qualität und Effizienz geachtet werden, um eine langlebige und energieeffiziente Beleuchtung zu gewährleisten. Hierbei können moderne Lichtquellen wie LED-Leuchten eine gute Wahl sein, da sie nicht nur eine hohe Lichtausbeute bieten, sondern auch eine bessere Farbwiedergabe und eine längere Lebensdauer haben als herkömmliche Leuchtmittel.


Schließlich ist es auch wichtig, die Mitarbeiter über die Bedeutung einer blendfreien Beleuchtung und die entsprechenden Maßnahmen zur Vermeidung von Blendung zu informieren. Dadurch können sie aktiv dazu beitragen, ihre Arbeitsumgebung optimal zu gestalten und Blendung effektiv zu reduzieren.


Es bleibt festzuhalten, dass für die perfekte Beleuchtung am Arbeitsplatz eine Kombination der Leuchtmittel, eine Anpassung der Beleuchtungsstärke und insbesondere die Vermeidung von Blendung notwendig sind. Durch eine sorgfältige Planung und Anpassung der Beleuchtung an die jeweiligen Tätigkeiten und Bedürfnisse der Mitarbeiter können Unternehmen eine hohe Produktivität und Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter sicherstellen.